Mein Name ist Julia Unland-Barlag, vor 20 Jahren ausgebildet erst zur Erzieherin und direkt im Anschluss zur Heilpädagogin und ebenso lang in diesen Berufen tätig, leite ich nun seit 5 Jahren einen dreigruppigen Kindergarten, bei dem Träger, dem ich seit 15 Jahren schon treu bin.
Der Wunsch eine Therapiebegleithundausbildung mit meinem treuen Begleiter zu machen, hatte ich bereits vor Anouk mit meinem damaligen Hund. Sein plötzlicher Tod machte diesen Traum vorerst zunichte. Kurz darauf bekam ich Anouk vom Zaubernüsschen als Welpe.
Der Kooikerhondje ist bekannt als sensibler Hund, der lernbegierig und folgsam ist. Als kinderfreundlicher Hund, der schnell lernt, ist der Kooikerhondje ein guter Partner für den Therapiebegleithundeinsatz. Die Nähe zu seiner Bezugsperson macht die Bindung im Team besonders.
Schnell ist die Idee neugeboren, mit Anouk im Welpenalter schon auf die Ausbildung hinzuarbeiten. Mit dem Besuch der Hundeschule und dem täglichen Begleiten in die Einrichtung habe ich die ersten Grundsteine dafür gelegt. Die Charaktereigenschaften ihrer Rasse haben sich in ihrem Fall bewahrheitet. Sie lernt schnell und gerne, fordert mich sogar dazu auf. Unsere gute Kommunikation macht uns zu einem eingespielten Team.
Kulissen mit vielen Kindern, lauten Geräuschen, und schnellen Bewegungen ist sie durch die tägliche Routine im Kindergarten schon vom „Kindesalter“ gewohnt. Und ein bewegungsreicher Ausgleich zur Arbeit findet dann im Anschluss mit der Familie statt. Die Kinder und Eltern sind begeistert, einen Kita-Hund zu haben. Der tägliche Kontakt, schon ohne Therapieeinheit, mit Anouk hat schon ängstliche Kinder, und sogar Eltern desensibilisiert. Aber nicht nur das, einstige „Angsthasen“ stehen heut in der ersten Reihe, wenn es heißt „Anouk möchte mit euch spielen!“
Anouk hat sich ihre „Kindergartenwelt“ erschlossen. Sie kennt Rituale, passt sich diesen an und genießt es mittendrin zu sein. Wir wussten dennoch, dass mit der Ausbildung eine anstrengende Zeit auf uns zukam, denn mit einer Patchworkfamilie mit 6 Kindern und voller Berufstätigkeit ist es eine große Herausforderung, nicht nur zeitlich, diese Ausbildung zu „wuppen“….aber das hat uns dennoch nicht abgeschreckt.
Im Sommer war es dann soweit, der Beginn der Ausbildung stand vor der Tür. Die Seminarblöcke füllten unsere Wochenenden. Theoretische Einheiten über Einsatzorte, Erziehung des Hundes, Wirksamkeit der Arbeit mit Tieren auf Menschen und ihre Diagnosen und ebenso Erste Hilfe Maßnahmen am Hund wurden studiert. Die praktischen Anteile durften nicht fehlen, von Grundgehorsam bis hin zu kleinen Tricks war alles dabei. Was aussieht wie Spielerei ist alles andere als das. Für die Arbeit mit dem Hund und Klienten ist es enorm wichtig, dass der Hund eine gute Bindung und Kommunikation mit dem Halter hat, um im Einsatz souverän zu handeln, und im Verhalten jederzeit kalkulierbar ist. „On Top“ gab es Extramodule, in denen Themen wie beispielsweise unterstützte Kommunikation oder Geriatrie nochmal in die Tiefe gingen.
Alles in Allem eine sehr intensive und informative Zeit. Aber damit nicht genug, das Gelernte musste natürlich gefestigt werden. Also gab es Zuhause Zeiten des Lernens. Wie einst in der Schule für Klassenarbeiten musste ich nun pauken, und auch Anouk musste lernen. Immer wieder haben wir die Übungen gefestigt durch Wiederholung und Generalisierung mit verschiedenen Menschen und an verschiedenen Orten.
Als dann nun die Prüfung vor der Tür stand wurde es natürlich etwas aufregend. Die Prüfung bestand aus drei Teilen:
Zuerst gab es eine 1,5 stündige schriftliche Prüfung über die Theorie, danach eine praktische Prüfung mit Anouk und zu guter Letzt ein Video aus der Praxis im Kindergarten, wo Anouks Einsatz veranschaulicht wurde und im Nachgang schriftlich beschrieben und reflektiert werden musste.
Aber nie zuvor habe ich mich bei Prüfungen so sicher und vorbereitet gefühlt. Anouk und ich waren und sind (!) ein eingespieltes Team. Unsere „Kür“ saß perfekt. Die Prüfungen haben sogar richtig Spaß gemacht.
Unsere harte Arbeit wurde belohnt:
Mit Höhstpunktzahl haben wir die Ausbildung abgeschlossen und können nun sehr stolz auf uns sein, und auch ein bisschen erleichtert, denn nun gehören die Wochenenden wieder ein bisschen mehr unseren Spaziergängen und Kuscheleinheiten. 😉
Eure Julia mit Anouk vom Zaubernüsschen